Friedenskirche Friedensfenster
Friedenskirche Sendenhorst | Foto: Manfred Böning

Aktuelles aus dem Kirchenkreis Hamm

Begegnungen mit Judentum

 

Woche der Brüderlichkeit vom 12. bis 19. März in Hamm

"Wir sind sehr froh, dass wir in diesem Jahr Abraham Lehrer für unsere Eröffnungsfeier gewinnen konnten", schickt Pfarrer Carsten Dietrich der Vorstellung des Programms der "Woche der Brüderlichkeit" voraus. Schon seit Jahren stehe der Vizepräsident des Zentralrates der Juden in Deutschland ganz oben auf der Wunschliste des Arbeitskreises "Woche der Brüderlichkeit" als Redner, schildert Dietrich die vielfachen Bemühungen.

Am Sonntag, 12. März, eröffnet Lehrer im Heinrich-von-Kleist-Forum, Platz der deutschen Einheit 1, die Woche der Brüderlichkeit in Hamm mit einem Vortrag unter der Überschrift "Bin ich meines Bruders Hüter?" über Mitmenschlichkeit und Solidarität aus jüdischer Perspektive. Beginn ist um 17 Uhr.

Auch schon länger zurück reichen die Bemühungen, den Oranienburger Bürgermeister Alexander Laesicke für einen Vortrag zu gewinnen, der mit zwei Kommilitonen als 25-jähriger Student mit dem Fahrrad 5.500 Kilometer nach Yad Vashem fuhr, um eine Bücke der Versöhnung zu bauen. Bekanntlich richteten die Nationalsozialisten in Oranienburg das KZ Sachsenhausen als eines der ersten ein. Laesicke kommt am Montag, 13. März, um 19.30 Uhr auf Einladung der VHS ebenfalls ins Kleist-Forum. 
In der Reihe "VHS-Kino-Spezial" wird am Mittwoch, 15. März, im Cinemaxx der Film "Der Passfälscher" gezeigt, der sich im Berlin des Jahres 1942 entschließt, als Jude mitten unter den Menschen zu leben und sein Geschick, Pässe fälschen zu könne, eingesetzt, um anderen zur Flucht zu verhelfen. 

Gelungen ist es Pfarrer Carsten Dietrich auch, das Ensemble "Mendels Töchter" aus Münster für ein Konzert am Samstag, 16. März, in der Thomaskulturkirche zu gewinnen. Das Quartett fühlt sich des ehemaligen Kantors der jüdische Gemeinde Bochum, Erich Mendel, verpflichtet, der 1939 emigrieren musste und in den USA eine Sammlung jüdischer Musik aufbaute, die bis heute einzigartig ist.
Mit einem Gottesdienst am Sonntag, 19. März, in der Thomaskulturkirche um 9.30 Uhr endet vorerst die Woche, die allerdings im April und Mai mit zwei Veranstaltungen noch eine Fortsetzung findet. "Briefe nach Ewigheim" ist ein Theaterstück der Maienschule Münster überschrieben, das am 23. April in der Thomaskulturkirche um 18 Uhr aufgeführt wird und das Verbrechen der Euthanasie im Nationalsozialismus thematisiert. Der obligatorische Stadtgang auf den Spuren jüdischen Lebens ist auf Samstag, 13. Mai, terminiert, bei dem das Leben jüdischer Frauen (Teil 2) im Mittelpunkt stehen wird. Der erste Rundgang fand im vergangenen Jahr statt. 
Als einen wichtigen Ort für die Begegnung mit jüdischem Leben bezeichne Karl Faulenbach, Mitglied des Arbeitskreises, die jüdische Gemeinde "haKochaw" in Unna, mit der es einen regen Kontakt gebe. Sigrid Baer, ebenfalls Mitglied des Arbeitskreises, unterstreicht, dass für sie neben den historischen Perspektiven auch die heutigen Lebensbedingungen von Juden in Deutschland auch unter dem Aspekt zunehmenden Antisemitismus und Rassismus wichtig seien. 

Weitere Infos und das komplette Programm finden Sie unter: www.kirchenkreis-hamm.de/arbeitsbereiche/mission-und-oekumene  

 

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Wolfgang Komo, Pfarrer Carsten Dietrich, Karl Faulenbach, Sigrid Baer, Annette Bethke, Doris Prüß-Böhmer und Serkan Ilhan stellten das Programm zur Woche der Brüderlichkeit vor. Foto: Dierk Hartleb