Friedenskirche Friedensfenster
Friedenskirche Sendenhorst | Foto: Manfred Böning

Aktuelles aus dem Kirchenkreis Hamm

"Masken der Nächstenliebe"

 

Kirchengemeinde Mark-Westtünnen startet Aktion zum Stempeln von Masken

"Ich finde, das Tragen einer Maske schützt nicht nur mich," sagt Robin Abromeit. "Eine Maske ist auch ein Symbol der Nächstenliebe, weil ich damit andere schützen kann." Diese Einstellung brachte den 21-jährigen auszubildenden Fliesenleger auf eine außergewöhnliche Idee. Er wollte Schutzmasken mit dem Wort "Nächstenliebe" bedrucken lassen. Diese sollten dann an die Mitglieder seiner Kirchengemeinde verteilt werden. "Wenn alle Mitarbeitenden und alle, die sich dazugehörig fühlen, so eine Maske tragen", erklärt Robin, "dann bekommt die Botschaft Jesu wieder ein Gesicht, ja viele Gesichter. Und jedes Mal, wenn wir uns ansehen, lesen wir NÄCHSTENLIEBE im Gesicht der anderen."

Eine einfache und doch so geniale Idee, Schutzmaßnahmen und die Botschaft Jesu ganz praktisch miteinander zu verbinden. Das fand auch Robins Vater, Wolfgang Abromeit, der zugleich Presbyter in der Kirchengemeinde Mark-Westtünnen ist und der das gesamte Presbyterium von dieser Aktion begeistern konnte. Natürlich mussten vorab hygienische Fragen geklärt werden: Bleiben die Masken steril, wenn sie bedruckt werden? Wie können sie verteilt werden, ohne andere zu gefährden? "Sobald die Folie geöffnet ist, sind die Masken nicht mehr steril und verlieren ihr Zertifikat." Das war die eindeutige Antwort von mehreren Experten. Damit schien das Projekt vom Tisch.

Doch gute Ideen dürfen nicht im Sande verlaufen. Und so ließ sich das Presbyterium nicht entmutigen. Und auch Robin blieb hartnäckig: "Wenn es die gute Botschaft der Nächstenliebe bis in unsere Zeit geschafft hat, werden wir doch einen Weg finden, sie weiterzugeben." So entstand gemeinsam der Vorschlag, in der Gemeinde die Möglichkeit zu schaffen, damit jede/r corona-konform seine Maske eigenhändig bedrucken kann. Das war die rettende Lösung. Wolfgang Abromeit entwarf und organisierte kurzerhand die Stempel mit dem Aufdruck "Nächstenliebe". "Zudem habe ich Stempelkissen in der Kirchenfarbe Lila besorgt - passend zur Farbe der Passionszeit", sagt er. "Wir möchten die Menschen anregen, über Nächstenliebe nachzudenken", erklärt der Presbyter sein Engagement. "Und vielleicht dem Nächsten ein freundliches Gefühl geben."

Inzwischen können sich alle Interessierten an dieser einmaligen Aktion "Masken der Nächstenliebe" beteiligen. Und es gibt schon Resonanz in der Gemeinde. "Mehrfach wurde ich schon auf unsere Aktion angesprochen", freut sich Elisabeth Pakull. Die Pfarrerin war die erste, die ihre Maske offiziell bedruckte und jetzt auch andere Gemeindeglieder animieren möchte. "Mit einem kleinen Einsatz können wir alle ein großes Zeichen setzen", sagt sie. Anlaufstellen gibt es genug: vor der Pankratius- und der Stephanuskirche, vor den beiden Kindertagesstätten und vor dem Gemeindebüro der Kirchengemeinde. Die genauen Zeiten sind der Internetseite der Gemeinde (www.kg-mw.de) zu entnehmen. Die ersten, die bei dieser Aktion mitmachen, erhalten die Maske geschenkt. 200 für Erwachsene und 50 für Kinder; damit auch die Kleinsten ein Zeichen setzen können. "Irgendwann werden wir auch keine Masken mehr brauchen," sagt Pfarrerin Pakull hoffnungsvoll. Und sie ergänzt: "Was langlebiger ist als die Zeit der Masken, ist unser Stempel der Nächstenliebe!"

 

 

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