Friedenskirche Friedensfenster
Friedenskirche Sendenhorst | Foto: Manfred Böning

Aktuelles aus dem Kirchenkreis Hamm

"Kleiner werdende Kirche"

 

Rückgang der Finanzkraft erfordert weiterhin defensive Haushaltsplanung 2023

Die Herbstsynode des Evangelischen Kirchenkreises Hamm hat am Freitag, 25. November, den Haushalt 2023 beschlossen. Die 99 Abgeordneten der Kirchengemeinden und des Kirchenkreises haben bei der hybriden Synode grünes Licht für eine Fortsetzung der defensiven Finanzplanung gegeben, die einem immer deutlicher werdenden Rückgang der Finanzkraft Rechnung trägt. So wird für 2023 zwar ein leichter Anstieg der Kirchensteuerzuweisungen um 195.770 Euro auf 11,26 Mio. Euro erwartet. Dennoch wird die Entnahme von 882.684 Euro aus Rücklagen geplant, um die zeitgleich steigenden Ausgaben für Personal- und Energiekosten sowie die inflationsbedingten allgemeinen Preissteigerungen aufzufangen.

Superintendentin Goldbeck: "Als kleiner werdende Kirche werden wir unsere Finanzmittel umso gewisenhafter einsetzen."
„Wir sind eine kleiner werdende Kirche, und damit nehmen auch unsere finanziellen Möglichkeiten ab“, ordnet Superintendentin Kerstin Goldbeck die Haushaltszahlen ein. „Was Menschen uns weiterhin anvertrauen, werden wir umso gewissenhafter einsetzen: Für die Begleitung von Menschen in Krisensituationen, für die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, für eine lebenswerte Zukunft auf dieser Erde“, führt die leitende Theologin des Kirchenkreises weiter aus. So plant der Kirchenkreis gemäß einem Beschluss der Landessynode vier Prozent der Kirchensteuern (450.380 Euro) zweckgebunden für Klimaschutzmaßnahmen ein. Steuermehreinnahmen, die aktuell aus der Energiepauschale zu erwarten sind, wird die Evangelische Kirche von Westfalen in vollem Umfang an ihre Diakonischen Werke weiterleiten, um die zu unterstützen, die in diesem Winter Hilfe besonders nötig haben.

Allgemeine Kostensteigerungen übersteigen das leichte Plus bei Kirchensteuern auf 11,26 Mio. Euro
Im Kirchenkreis Hamm wird 2023 ein leichter Anstieg der Kirchensteuerzuweisungen um 195.770 Euro auf 11,26 Mio. Euro erwartet (2022: 11,06 Mio. Euro). Dieses leichte Plus kann die allgemeinen Kostensteigerungen bei weitem nicht auffangen. Dennoch wird die Zuweisung von Kirchensteuern für den Betrieb und die Verwaltung der 39 Kindertageseinrichtungen mit 1,46 Mio. Euro erneut höher ausfallen (2022: 1,3 Mio. Euro). „Die Investitionen in unsere Kitas sind nach wie vor ein besonderer Schwerpunkt“, unterstreicht Superintendentin Goldbeck, dass im kommenden Jahr rund 13 Prozent der Kirchensteuern in diesen Arbeitsbereich fließen.

Rückgang der Finanzkraft wirkt sich auch in den Gemeinden aus
Die Kirchengemeinden erhalten 3,4 Mio. Euro für ihre Interprofessionellen Pastoralteams. Zusätzlich werden 41 Euro je Gemeindeglied (2022: 40 Euro) für weiteres Personal, Gebäude und die inhaltliche Arbeit zugewiesen. Insgesamt fließen also über 6,4 Mio. Euro oder knapp zwei Drittel der gesamten Kirchensteuern des Kirchenkreises direkt in die Kirchengemeinden. Bei steigenden Personal- und Energiekosten und inflationsbedingten allgemeinen Kostensteigerungen bleibt am Ende jedoch auch hier ein Rückgang der Finanzkraft.

Das Haushaltsvolumen des Kirchenkreises Hamm einschließlich aller Refinanzierungen liegt mit 52,08 Mio. Euro um 4,18 Mio. Euro höher als in 2022 (47,9 Mio. Euro). Dieser Zuwachs ergibt sich vor allem aus allgemeinen Kostensteigerungen. Der Kita-Haushalt ist mit 34,9 Mio. Euro der größte Haushaltsposten des Kirchenkreises, wovon 1,46 Mio. Euro aus Kirchensteuern sind.

Zusammensetzung der Synode
Die Kreissynode ist das kirchenleitende Gremium für rund 74.000 Evangelische in den zwölf Kirchengemeinden in Ahlen, Ascheberg-Herbern, Bönen, Drensteinfurt-Walstedde, Hamm, Sendenhorst, Werl-Hilbeck und Werne. Sie besteht aus 99 gewählten Vertreter:innen der Kirchengemeinden und Synodalen Dienste (je zur Hälfte Nichttheologen und Theologen) und berufenen Mitgliedern.

Lesen Sie mehr dazu unter Finanzfakten 2022/2023

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Superintendentin Kerstin Goldbeck leitete die hybride Synode.
Superintendentin Kerstin Goldbeck leitete die hybride Synode des Kirchenkreises Hamm in der Ev. Jugendkirche Hamm. Der größere Teil der Synodenmitglieder nahm digital an der Synode teil.