Tauffenster Nicolaikirche
Tauffenster in der ehemaligen Nicolaikirche Vorhelm | Foto: Manfred Böning

Finanzen

Häufig gestellte grundsätzliche Fragen zu Kirchensteuer, Staatsleistungen und Besitztümern der Ev. Kirche und Antworten darauf bietet die Broschüre "Kirchensteuer, Staatsleistungen und Besitztümer: Wie reich ist die evangelische Kirche wirklich?"

Weitere Infos zum Thema Kirchensteuer unter www.kirchensteuer-wirkt.de

Evangelischer Kirchenkreis Hamm - Finanzfakten 2023/2024

Die Haushaltspläne für 2024 wurden durch die Kreissynode am 01.12.2023 in Kraft gesetzt.

Haupteinnahmequelle des Evangelischen Kirchenkreises Hamm ist die Zuweisung von Kirchensteuern. Darüber hinaus enthält der Haushalt sachgebundene öffentliche Refinanzierungen. Diese beruhen auf dem Subsidiaritätsprinzip: Sozialstaatliche Aufgaben sollen nach Möglichkeit nicht durch den Staat selbst, sondern durch unterschiedliche soziale Träger erfüllt werden.

Finanzvolumen von insgesamt 61 Mio. Euro einschließlich Refinanzierungen
Das Finanzvolumen 2024 beträgt einschließlich Refinanzierungen rund 61 Mio. Euro ohne die Haushalte der Kirchengemeinden, zu denen auch die Friedhofshaushalte gehören. Diese werden von den Kirchengemeinden aufgestellt und liegen dort zur Einsichtnahme bereit. In diesem Finanzvolumen sind 11,24 Mio. Euro Kirchensteuereinnahmen und 1,34 Mio. Euro Rücklagenentnahme enthalten. Hinzu kommen 38,8 Mio. Euro für den Gesamthaushalt der Tageseinrichtungen für Kinder, davon 1,59 Mio. Euro aus Kirchensteuern. In diesem Betrag sind die gesetzlichen Eigenanteile sowie nicht refinanzierte Aufwendungen für Fachberatung, Verwaltung und Mitarbeitendenvertretung enthalten. 2,56 Mio. Euro umfasst der Gesamthaushalt der Ganztagsbetreuung an Schulen. Rund 2,1 Mio. Euro ergeben sich aus Refinanzierungen z.B. im Bereich der offenen Jugendarbeit oder der „Werkstadt für Demokratie und Toleranz“. Einkünfte aus Vermietungen, Pacht- und Zinserträgen liegen bei rund 370.000 Euro.

Allgemeine Kostensteigerungen, aber leichter Rückgang der Kirchensteuern auf 11,24 Mio. Euro
2024 wird ein leichter Rückgang der Kirchensteuerzuweisungen um 18.690 Euro auf 11,24 Mio. Euro erwartet (2023: 11,26 Mio. Euro). Die Gemeindegliederpauschale, mit der Personal, Gebäude und die inhaltliche Arbeit in den Kirchengemeinden finanziert werden, wird dennoch gegenüber 2023 um einen Euro erhöht. Die Gemeinden erhalten daher je Gemeindemitglied 42 Euro (2023: 41 Euro) sowie zusätzlich die Finanzierung der Interprofessionellen Pastoralteams (3,4 Mio. Euro), so dass mit über 6,5 Mio. Euro knapp zwei Drittel der Kirchensteuerzuweisungen direkt in die Gemeinden fließen. Aus der Ausgleichsrücklage müssen jedoch 1,34 Mio. Euro entnommen werden, um die zum Teil massiv gestiegenen Ausgaben für Personal- und Gebäudekosten sowie die inflationsbedingten allgemeinen Preissteigerungen auszugleichen. Vier Prozent der Kirchensteuern (449.635 Euro) dürfen zweckgebunden allein für Klimaschutzmaßnahmen eingesetzt werden.

Aufwendungen für die Kitas steigen auf über 14 Prozent der Kirchensteuern (1,59 Mio.)
Die Verwendung von Kirchensteuern für den Betrieb und die Verwaltung der 39 Kindertageseinrichtungen steigt weiter. Die Investitionen aus Kirchensteuern in diesen Arbeitsbereich fallen 2024 mit 1,59 Mio. Euro erneut höher aus als 2023 (1,46 Mio. Euro) und betragen nun über 14 Prozent der Kirchensteuereinnahmen. Der Kita-Haushalt als größter Haushaltsposten steigt gegenüber 2023 (34,65 Mio. Euro) auf insgesamt 38,8 Mio. Euro. Nach gegenwärtigem Kenntnisstand wird eine Entnahme von 5,37 Mio. Euro aus der so genannten KiBiz-Rücklage erforderlich werden, um die nicht gedeckten Personal- und Betriebskostensteigerungen für die 39 Kindertageseinrichtungen aus den KiBiz-Pauschalen aufzufangen.

Zahlen für Haushaltsabschluss 2022 liegen noch nicht vor
Durch die zum 1.1.2020 erfolgte Umstellung auf Kaufmännische Buchführung (NKF) liegt für das Jahr 2022 noch kein Haushaltsabschluss vor.

Langfristiges Minus bei Mitgliederzahlen wird durch hohe Austrittszahlen beschleunigt
Der Rückgang der Mitgliederzahlen im Evangelischen Kirchenkreis Hamm wird in 2023 durch einen starken Anstieg der Austrittszahlen beschleunigt. Wohnten zum Stichtag 31.12.2021 noch 73.956 Evangelische im Kirchenkreis, waren es zum 31.12.2022 nur noch 72.236 (minus 1.720 Gemeindemitglieder). Im Jahr 2022 gab es dabei 922 Beerdigungen und 593 Taufen. Außerdem gab es 55 Kircheneintritte und 894 Kirchenaustritte. Ein weiterer Faktor ist die Abwanderung aus dem Gebiet des Kirchenkreises durch Wohnortwechsel, wodurch ein Minus von 552 Gemeindemitgliedern entsteht. 2023 gab es bisher (Stand: 30.11.2023) 54 Eintritte und 995 Austritte, was gegenüber 2022 noch einmal eine hohe Steigerung bedeutet.

Die Haushaltspläne 2024 können hier eingesehen werden:

Kirchenkreis Hamm
Ganztagsbetreuung an Schulen
Kindertageseinrichtungen
Finanzausgleichskasse
Sondervermögen "Stiftung Märkische Kinderklinik"