Friedenskirche Friedensfenster
Friedenskirche Sendenhorst | Foto: Manfred Böning

Aktuelles aus dem Kirchenkreis Hamm

Die Leichtigkeit des Heiligen Geistes

 

Pfarrer Klaus-Martin Pothmann wird am 29. Januar mit einem Gottesdienst offiziell in den Ruhestand verabschiedet

"Meiner Gemeinde wünsche ich, dass die strukturellen Veränderungen Vielfalt ermöglichen und dass es weiterhin Freude bereitet, an ihr mitzuarbeiten", sagt Klaus-Martin Pothmann. 30 Jahre lang hat der Pfarrer der Ev. Kirchengemeinde Mark-Westtünnen die Menschen - egal ob jung oder alt - begleitet. Nun findet am Sonntag, den 29. Januar, um 15 Uhr seine Verabschiedung statt. Für seinen letzten Gottesdienst hat Pfarrer Pothmann aber nicht die Pankratiuskirche gewählt, sondern die Schützenhalle Mark (Marker Dorfstr. 45). "Dieser Ort bietet in Zeiten von Corona ausreichend Platz für alle Teilnehmenden", erklärt der Theologe. Zudem setze die Schützenhalle das klare Zeichen: "Kirche geht zu den Menschen." Am Freitag, den 27. Januar, gibt es um 19 Uhr ein kirchenmusikalisches Abschiedskonzert in der Pankratiuskirche (Kirchplatz 1, 59071 Hamm) unter der Leitung von Kantor Heiko Held.

Nach seinem Studium in Bochum und Münster war der gebürtige Dortmunder zwei Jahre lang im Vikariat in Witten. Anschließend wechselte Pfarrer Pothmann 1991 in den Ev. Kirchenkreis Hamm, dem er bis zu seiner Pensionierung treu blieb. Zuerst war er im sogenannten Hilfsdienst in der Ev. Kirchengemeinde Hamm-Mark tätig, ab Frühjahr 1993 dann als gewählter Pfarrstelleninhaber. 

Schwerpunkte hatte der erfahrene Gemeindepfarrer dabei viele, wie er sagt: "Ich habe gern in einem vielfältigen Team gearbeitet - ob bei Familiengottesdiensten, der Begleitung der Kindertageseinrichtungen, bei traditionellen wie unkonventionellen Gottesdiensten oder bei Predigten aus dem Alltag." Auch in der Altenarbeit war der Seelsorger engagiert. Im Amalie-Sieveking-Haus hat er 2009 das Projekt "Junges Leben - Altes Leben" initiiert. Dabei führen Schülerinnen und Schüler der 9./10. Klasse eine Schul-AG im Altenheim durch. "Es war wunderbar zu sehen, wie sich Junge und Alte bei jedem Treffen mehr aufeinander freuten und sich gegenseitig ihre Lebenswelten öffneten", erzählt Pothmann. Ebenso engagierte er sich für das Projekt "UMA trifft Oma", bei dem junge, unbegleitete Flüchtlinge (UMA) und Seniorinnen unter einem Dach im Seniorenzentrum lebten. 

Auch die Arbeit mit den Konfirmandinnen und Konfirmanden lag Pothmann die ganzen Jahre über am Herzen. "Die Jugendlichen sollten Kirche als Netzwerk und Gottesdienste als Kraftquellen, biblische Botschaft als aktuelle Lebenshilfe entdecken", erklärt der Theologe sein Anliegen und resümiert: "Für die jungen Menschen bin ich viele Jahre ein wichtiger Begleiter im Leben gewesen (und umgekehrt manchmal auch)." Seine lebensnahen Projekte und seine unkonventionelle, offene Art haben viele Menschen angesprochen und begeistert. Während der Corona-Pandemie wurde Pfarrer Pothmann sogar in Amerika bekannt durch seine Aktion, Fotos stellvertretend als Gottesdienst-Teilnehmer in den Kirchenbänken aufzustellen. 

Nach 32 Jahren beendet Klaus-Martin Pothmann Ende des Monats seinen Pfarrdienst. Konkrete Pläne für seinen Ruhestand hat der aktive 64-Jährige noch nicht. Aber sein Interesse an Spaziergängen mit dem Hund, an Fahrradtouren und dem Zusammensein mit der Familie und Freunden lassen keine Langeweile vermuten. Der Zukunft sieht er optimistisch entgegen und erinnert daran, egal was auch passieren mag: "die Leichtigkeit des Heiligen Geistes nicht zu unterschätzen und daran zu denken, dass Gott gern lacht."

 

Zum Foto:
"Gerade auch die Kindergartengottesdienste haben mir immer viel Freude gemacht", sagt Pfarrer Pothmann. Zusammen mit "Lotti" erzählt er hier den Kindern von der über 350 Jahre alten Bibel, die auf dem Altar der Pankratiuskirche liegt.
Foto: privat

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Verabschiedung Pfarrer Pothmann
Pfarrer Pothmann mit "Lotti" im Kindergartengottesdienst