Friedenskirche Friedensfenster
Friedenskirche Sendenhorst | Foto: Manfred Böning

Aktuelles aus dem Kirchenkreis Hamm

Einladung zum Zuhören

 

40. Woche der Begegnung mit dem Judentum in Hamm vom 10.-17. März

Vom 10. bis 17. März 2024 findet in Hamm die diesjährige „40. Woche der Begegnung mit dem Judentum“ statt. Das Thema lautet „The Sound of Dialogue – Gemeinsam Zukunft bauen“ und wird mit insgesamt acht Veranstaltungen entfaltet. „Nie war unsere Veranstaltungsreihe so wichtig wie in diesen Tagen“, zieht Pfarrer Carsten Dietrich, der Vorsitzende des Arbeitskreises Woche der Begegnung, eine Verbindungslinie zwischen wachsendem Antisemitismus in Deutschland und dem Hammer Programm. „Natürlich ist unsere Woche überschattet vom 7. Oktober und seinen Auswirkungen“, stellt Dietrich nüchtern fest, um sogleich einzuschränken: „Wir hier in Deutschland sind Weltmeister im Ratschläge-Geben. In der Woche der Begegnung mit dem Judentum sehe ich eine Chance, einfach mal zuzuhören und ein differenzierteres Bild von der Lage in Israel und Palästina zu gewinnen.“ Dabei teile er mit vielen Israelis „die Sorge um die Zukunft ihres Landes, eine Zukunft, die letztlich nur durch Verhandlungen und Friedensschlüsse möglich sein wird.“

Anders als in den Vorjahren, findet diesmal zur Eröffnung ein Gottesdienst statt, nicht zum Abschluss. Am Sonntag (10.3., 11.00 Uhr) wird er von Kantorin Aviv Weinberg (Berlin) in der Thomaskirche (Lohauserholzstraße 18) gemeinsam mit Pfarrerin Martje Röckemann (Unna) gestaltet. Röckemann war bis 2010 Vorsitzende des Arbeitskreises für die Woche der Brüderlichkeit Hamm und zum Zeitpunkt des Terrorangriffs vom 7. Oktober 2023 selbst in Israel. Gleich zweimal wird Ofer Waldman (Haifa) am Donnerstag (14.3.,19.00 Uhr) mit einer Lesung in der Buchhandlung Harms und am Sonntag, (17.3., 17.00 Uhr) mit einem Vortrag im Heinrich-von-Kleist-Forum zu hören sein. Der in Jerusalem geborene Musiker, Journalist, Autor und Berater sagt über sich selbst, er sei „in Deutschland und Israel gleichermaßen zu Hause“. In Hamm liest er aus seinem Buch „Singularkollektiv“. Zum Abschluss der Woche wird der kenntnisreiche Analytiker, der sich immer wieder kritisch mit der aktuellen israelischen Politik auseinsetzt, über seine Sicht des israelisch-palästinensischen Konflikts sprechen.

Am Montag (11.3., 19.30 Uhr) gibt es im Heinrich-von-Kleist-Forum eine weitere Lesung. Jennifer Teege liest aus ihrem Buch „Amon: Mein Großvater hätte mich erschossen“ über ihre persönliche, schockierende Familiengeschichte. Mit 38 Jahren erfuhr sie durch einen Zufall, dass ihr Großvater Amon Göth als KZ-Kommandant verantwortlich für den Tod Tausender Menschen war. Ihr Buch zeichnet nach, wie aus dem Schock über die Abgründe der eigenen Familie die Geschichte einer Befreiung wurde. Zur Woche der Begegnung mit dem Judentum gehört auch diesmal das VHS-Kino am Mittwoch (13.3., 17.30 und 19.45 Uhr). Gezeigt wird der Film „Tel Aviv – Beirut“ (2023) der französisch-israelischen Regisseurin Michale Boganim, der von Zusammenhalt und Hoffnung im Angesicht der erschütternden Realität des Krieges erzählt. Zur musikalischen Reise durch das Judentum lädt am Samstag (16.3., 18.00 Uhr) das Duo Esther Lorenz (Gesang) und Stefan Degel (Gitarre) ein. Unter dem Titel „Von Toledo nach Jerusalem“ spielen sie in der ThomasKulturKirche (Lohauserholzstraße 18). Schließlich besucht der Arbeitskreis am Karfreitag (29.3., 16.30 Uhr) den Gottesdienst zum Anbruch des Shabbat. Hier ist ebenso wie für den Stadtgang auf den Spuren jüdischen Lebens unter dem Motto „Kommerzielle Vielfalt – Jüdische Geschäftsleute in Hamms Innenstadt“ am 4. Mai eine Anmeldung erforderlich.

Der Titel der Veranstaltungsreihe „The Sound of Dialogue“ bezieht sich auf die Verleihung der Buber-Rosenzweig-Medaille an den Pianisten Igor Levin, durch die sein künstlerisch-politisches Engagement gegen Antisemitismus, Rassismus und Demokratiefeindlichkeit gewürdigt wird.

Der Flyer mit dem vollständigen Programm steht hier zum Download bereit.

 

 

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